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Wo ein kleiner Funke ist... - Die Vampyr Memoiren

Wo ein kleiner Funke ist…

Damals im Jahr 1790 schaute Horatio mir ein weiteres Mal tief in die Augen. Dann ging er wenige Meter durch den Raum, entzündete ein paar Kerzen, die er dort unten stets lagerte und setzte sich an die Wand. Mit jedem verstreichenden Moment fiel ich tiefer und tiefer in eine einkerkernde Dunkelheit.

Das letzte Bisschen meiner Sinne begann rapide zu schwinden trotz des Blutes meines Bruders, bis meine Sinne ganz verschwanden. Es fühlte sich an, als sei meine Umgebung plötzlich fort. Ich spürte nichts mehr. Selbst wenn Horatio möglicherweise meine Wangen oder Arme strich, bemerkte ich es nicht. Auch wenn Horatio vielleicht zu mir oder in der Anwesenheit meines Körpers sprach, vernahm ich nicht mehr als vielleicht mit Glück ein seichtes geisterhaftes Flüstern einer fremd wirkenden Stimme in der Ferne. Ich roch nichts mehr. Ich sah nichts als finstere Dunkelheit. Es fühlte sich an, als sei ich einer schweren steinernen Statue gefangen, die in eine düstere Kammer Kilometer entfernt jenseits jeglichen Lebens unendliche Meter unter der Erde gesperrt war. Ich hätte es mit Sicherheit begrüßt die Radieschen von unten wachsen zu sehen. Jedoch war da nichts als strukturlose und erdrückende Dunkelheit. Für eine sehr lange Zeit war nichts anderes um mich herum, eine ganze Ära hätte mich unbemerkt passieren können, so dass ich schnell jegliches Gefühl für Zeit in dem Gemisch aus schwarz mit schwarz verlor. Ich dachte nichteinmal wirklich an irgendetwas, die Dunkelheit war mit ihrer zeitlosen Schwere zu erdrückend, so dass ich nicht in der Lage war zu denken. Ich konnte nicht anders als starr in das Schwarze zu blicken.

Bis zu einem unerwarteten Tag, an dem eine schwere graue Tür mir wunderhübschen Verzierungen vor mir erschien. Es war fraglich für mich, ob ich mich bewegen könnte, um diese mir näher anzuschauen. Langsam versuchte ich meine Zehen zu bewegen. Ich spürte ein wenig Leben in meinem kleinen Zeh und er würde mir tatsächlich gehorchen sich so zu bewegen, wie ich es wollte. So forderte ich mein Glück heraus, versuchte ich das Gleiche mit meinen Beinen. Sorgsam versuchte ich, meine Beine zu beugen. Zunächst das rechte und sobald es meinem Willen folgte, tat ich es dem linken gleich. Meine Beine schienen sich wieder bewegen zu lassen. Weiter versuchte ich es mit meinen Händen und anschließend konnte ich meinen Arm heben. Es war sehr aufregend für mich, mich wieder bewegen zu können, so dass ich beide Arme wie ein Zinnsoldat auf und ab bewegte. Es funktionierte, so bewegte ich dann auch meine Beine.

Zögernd ging ich mit Achtsamkeit auf die Tür zu, während ich dabei jeden einzelnen meiner Schritte genau beobachtete, die sich noch immer sehr instabil anfühlten, so dass ich mehr stakste. Als ich endlich die ominöse Tür erreichte, musterte ich die Tür genauer. Sie hatte sehr schöne florale Verzierungen, die von oben bis nach unten reichten. Gar hatte sie einen Bogen, der mit keltischen Verzierungen am Rand versehen war und sich wundervoll mit weiteren Blumen und pflanzenartigen Ranken zur Mitte hin verband und beinahe ein labyrinthartiges Muster ergaben. Merkwürdigerweise tropfte eine eigenartige dickflüssige und klebrige Masse durch die Ritzen. Ich entschied zu versuchen, diese Tür zu öffnen. Am Ende konnte mir kaum schlimmeres geschehen als in einem anderen dunklen Raum gefangen zu sein. Oder würde ich eine Art Fegefeuer betreten? Ich lachte mit mir selbst bei diesen dummen ängstlichen Gedanken und Fragen, die ich mir stellte. Jedoch frug ich mich in Ehrfurcht, ob auf der anderen Seite ein Totenfresser auf mich warten würde. Ich beschloss die Tür zu öffnen, nachdem mir wirklich klar war, ich hatte nichts zu verlieren, wie man sich vielleicht vorstellen kann.

Ich öffnete die Tür und fand mich in einem weiteren düsteren Raum, wie beinahe erwartet. Die Tür schloss sich hinter mir. Es war eine andere dunkle und stille Kammer, die mich gerade einmal einen Blick auf die alten schweren Mauersteine erhaschen ließen, die mit langen und verdörrten Ästen versehen waren. Plötzlich, aus dem Nichts, erschienen Bilder vor meinen Augen. Am Anfang waren sie wie Gedankenblitze der Bilder, die ich zuletzt gesehen habe. Am Anfang waren es nur jene blitzartige Bilder vor meinen Augen, wenn es nicht die gute, alte Dunkelheit war. Sobald mehr Zeit verstrich, fügten sich weitere schreckenerregende Ereignisse, die ich jemals erlebte, hinzu und es verwandelten sich die Bilder in Bruchteile eines Films, wie von einem irrsinnigen Geiste und ich wurde gar in diese aufkommenden Szenen zurück gerissen, wo ich mich selbst beobachten musste, wie ein zeitreisender Beobachter.

Kaum konnte ich glauben in einer alten, dunklen, vermauerten Kammer gefangen zu sein. Ich stand wieder auf und schmiss mich verzweifelt gegen die Wände. Ich kratzte an den Wänden mit meinen Fingern, in der Hoffnung, dass dieses alte, schimmlige Gemäuer nachgeben würd. Stattdessen brachen meine Fingernägel bis zum letzten Viertel meines Nagelbettes ab. Kaltes Blut floss von meinen Fingerspitzen.

Ich war fürchterlich ausgelaugt und sehr schwach, als ich mich müde an die Wand der Kammer lehnte. Einerseits war ich durch einen furchtbar stechenden Durst in meiner Kehle zusätzlich gequält und andererseits schlicht erschöpft, mangels jeglicher Möglichkeit mich auszuruhen. Ich war wie betäubt und nicht in der Lage mich vor dem abzuwenden, was sich unvermeidlich immer wieder vor meinen Augen beunruhigend präsentierte. Ich wusste nicht, wieviel Zeit ich in dieser dunklen Kammer verbracht hatte, die nur Tortur als Unterhaltung bot mit den sich wiederholenden horrenden Bildern und ganzen Filmen der letzten niederschmetternden Ereignisse, die ich erlebt hatte. Nirgends konnte ich eine Art Spiegelbild von mir selbst sehen, doch merkte ich genau, wie meine Haut eng um meine Knochen geschlungen war, als sei sie hauchfeines dünnes Papier oder eher eine dünne, leicht zu reißen drohende Substanz, die meine Glieder an ihrem Platz fixierte. Sie fühlte sich beinahe wie ein Stück Papyrus an, das dünn um einen scharfkantigen Stein gewickelt war, durch das man jede Unebenheit bis aufs Kleinste deutlich sehen und fühlen konnte. Wenn die grauenhaften bewegenden Bilder mich nicht mit hineinzogen und mich zu Bewegungen zwangen, war ich andernfalls nicht in der Lage, mich zu bewegen oder geschweige denn auf meinen eigenen Beinen zu stehen. Kaum konnte ich meine Augen offen halten, allein war ich ohne die kleinste Aussicht auf eine Wendung zum Besseren. Die Aussichtslosigkeit zwang mich an den Rand des puren Wahnsinns.

Auch wenn kaum Hoffnung zu bestehen schien, blieb ein winzig kleiner Funken tief in meinem Inneren. Es war der Funke des Überlebens, der mich dazu brachte an einem kleinen dünnen Grashalm festzuhalten. Darum geht es beim Überleben und weniger darum, dass der Stärkste alles überwinden möge. Um ehrlich zu sein, das einzige stärkere als Ihr Menschen und letztlich als uns Vampyre ist die Natur. Die Natur ist die stärkste Kraft. Leider gibt es einige Menschen da draussen, die es sich herausnehmen anderen gegenüber um ein vielfaches überlegen zu sein, sodass sie leichtfertig über Leben und Tod anderer Menschen richten, indem sie eigene Paradigmen mit einem stark fehlgeleiteten Überlebensinstinkt kreieren, um zu entscheiden, welches Leben etwas wert ist und welches es nicht ist.

– Layla.

PS: Würdet Ihr gerne wissen, wie es mit meiner Erinnerung weiterging? Lest es in unserem Buch ‚Die Vampyr Memoiren – Bohemian Rhapsodies‘ jetzt bei Blurb, Amazon und CreateSpace als Druckversion und bei Smashwords sowie für Kindle als E-Book erhältlich ist 🙂

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